Gesamtstrafe nicht höher als dreifache Einsatzstrafe

OLG Düsseldorf, Urteil vom 6.03.2007, III – 5 Ss 226/06 –85/061, wistra 2007, 235 Eine Gesamtstrafe, die die Einsatzstrafe dreifach odermehr erhöht, überschreitet in aller Regel den Strafrahmen,den § 54 StGB dem Tatrichter zur Verfügung stellt. Hinweis auf BGHR StGB § 54 Abs. 1 Bemessung 8, 10, 12; BGH NStZ-RR 2003, 9; NStZ-RR 2005, 374, …

Keine Strafe ohne Gesetz

BGH, Beschluss vom 15.12.2021, 1 StR 342/21 Eine rückwirkende All­ge­mein­ver­bind­lich­keits­er­klä­rung kann zwar eine Ta­rif­bin­dung im So­zi­al­kas­sen­ver­fah­ren begründen. Eine strafrecht­li­che relevante Verpflichtung könne, so der BGH, damit aber nicht nach­träg­lich be­grün­det wer­den. Dem stehe der ver­fas­sungs­recht­li­che Grund­satz „nulla poena sine lege“ ent­ge­gen.

Aufhebung der Vollziehung im Hinblick auf bereits verwirkte Säumniszuschläge

FG Düsseldorf, Beschluss vom 12.06.2013, 12 V 1071/13 A (H(L)) Der Antrag im Schriftsatz vom 29.3.2013, die Vollziehung des angefochtenen Verwaltungsaktes ab „Fälligkeit“ auszusetzen, ist dahingehend auszulegen, dass wegen der bisher verwirkten Säumniszuschläge die Aufhebung der Vollziehung des Bescheides begehrt wird. Soweit der angefochtene Verwaltungsakt vor der Gewährung einer Aussetzung der Vollziehung vollzogen ist, bleiben …

Änderung der BGH-Rechtsprechung zum Irrtum bei der Beitragsvorenthaltung nach § 266a StGB

BGH Urteil vom 24.1.2018 – 1 StR 331/17 Der Senat erwägt zukünftig auch die Fehlvorstellung über die Arbeitgebereigenschaft in § 266a StGB und die daraus folgende Abführungspflicht insgesamt als (vorsatzausschließenden) Tatbestandsirrtum zu behandeln.

Änderung der BGH-Rechtsprechung zur Konkurrenz gleichzeitiger abgegebeber Steuererklärungen

Die Abgabe jeder einzelnen unrichtigen Steuererklärung ist grundsätzlich als selbstständige Tat i.S.v. § 53 StGB zu werten. Von Tatmehrheit ist auszugehen, wenn die abgegebenen Steuererklärungen verschiedene Steuerarten, verschiedene Besteuerungszeiträume oder verschiedene Steuerpflichtige betreffen. Auch bei der Steuerhinterziehung durch Unterlassen ist im Grundsatz im Hinblick auf jede Steuerart, jeden Besteuerungszeitraum und jeden Steuerpflichtigen von selbständigen Taten …

Anspruch des Steuerpflichtigen auf Überlassung von Kalkulationen des Betriebsprüfers in elektronischer Form

Stützt das FA eine Hinzuschätzung auf die Durchführung einer Kalkulation, so ist es verpflichtet, sowohl die Kalkulationsgrundlagen als auch die Ergebnisse der Kalkulation sowie die Ermittlungen, die zu diesen Ergebnissen geführt haben, offenzulegen. Wurde die Kalkulation in elektronischer Form durchgeführt, kann der Steuerpflichtige einen Anspruch auf Übermittlung der Kalkulationsgrundlagen in elektronischer Form haben. BFH, Beschluss …